Religionen Indiens
· Der Buddhismus
· Die Hindus
· Der Islam
· Die Christen
· Der Jainismus
· Die Sikhs
· Die Parsen
· Der Ashram
· Der Buddhismus
Der Buddhismus hat in seinem Geburtsland Indien im
Gegensatz zu den anderen Religionen nicht mehr
viele Anhänger, nur 1 % der Inder zählt zu den
Buddhisten. Seine Blütezeit erlebte er unter der
Herrschaft des Königs Ashoka (268-227), der den
Buddhismus nach Sri Lanka bringen ließ, wo er
als Hinayana-Buddhismus die heutige Staatsreligion
darstellt. Ashoka gilt den Indern noch heute als
Vorbild des gütigen, gerechten Herrschers. Er lebte
seinen Untertanen den Buddhismus vor, vor
allem das Ahimsa- und Dharma-Prinzip, und ließ im
ganzen Land Steintafeln mit den Lehren des
Buddhismus aufstellen. Er baute Stupas (reishaufen-
oder glockenförmige, geschlossene Bauten, in denen
eine Reliquie aufbewahrt wurde), Klöster für die
Mönche und künstliche Felsgrotten für die Pilger.
Die buddhistische Kunst, die zuerst nur symbolische
Darstellungen von Buddha, z.B. Fußabdrücke,
Lotusblumen, Schirme etc. zeigte, entwickelte sich
in späterer Zeit auch zu figürlichen Darstellungen.
Buddhistische Zeugnisse finden sich vor allem in
Maharashtra, Sanchi, Mathura, Bhubaneswar (Orissa)
und Bodhgaya. Durch die Gegenbewegung der Brahmanen
im 8. und 9. Jh. wurde der Buddhismus fast ganz aus
Indien verdrängt.
Begründer des Buddhismus ist der nordindische Prinz
Siddharta Gautama, ein Angehöriger der
hinduistischen Kshatriyakaste (Kriegerkaste). Er
wurde 560 v.Chr. in Lumbini im heutigen Nepal
geboren. Er lebte ein ihm standesgemäßes Leben in
Luxus, heiratete eine Prinzessin und hatte mit ihr
zusammen einen Sohn. Im Alter von 29 Jahren geschah
mit ihm eine Verwandlung. Bei seinen Ausfahrten traf
er auf einen hilflosen Greis, einen Schwerkranken,
einen Leichnam und einen Asketen. Er erkannte die
Vergänglichkeit irdischen Lebens und beschloß, als
Asket in die Welt zu ziehen.
Nach sieben Jahren der Selbstkasteiung und des Fastens
erkannte er, daß auch dieser Weg nicht zum Ziel
führt. Allein unter einem Bodhi-Baum im Wald bei
Bodhgaya sitzend, erlangte er die Erleuchtung, eine
Erfahrung, die alle Worte übertrifft. Die Legende
berichtet, daß Brahma, der Herrscher des Weltalls,
Buddha (d.h. ‚Der Erleuchtete‘) erst anflehen mußte,
seine Lehre der Welt zu offenbaren. Die Vier Edlen
Wahrheiten sind der Kern seiner Lehre, das Dharma.
– Die erste Wahrheit: Alles Leben ist leidvoll.
– Die zweite Wahrheit: Die Ursache des Leidens ist unwissendes Begehren.
– Die dritte Wahrheit: Die Ãœberwindung des Leidens kann erlangt werden.
Die vierte Wahrheit gibt den Weg dazu an: Der Weg besteht im Edlen Achtfachen Pfad:
Rechte Anschauung, Rechte Gesinnung, Rechtes Reden,
Rechtes Handeln, Rechte Lebensführung, Rechtes Streben,
Rechtes Aufmerken und Rechte Versenkung.
Dieser Weg wird als der Mittlere Pfad bezeichnet, da er
sowohl das Asketentum als auch das rücksichtslose
Ausleben weltlicher Wünsche ablehnt. Buddha wandte
sich mit dieser Lehre an alle Menschen ohne Ansehen
ihrer Kaste, eine revolutionäre Ansicht in einem
Land, das ganz vom gottgewollten Kastenwesen ausging
(siehe Kastensystem). Im Deer Park von Sarnath bei
Varanasi teilte er mit der ‚Rede von Benares‘ seine
Lehre zum ersten Mal mit und zog dann predigend
durch die östliche Gangesebene, wo sich auch bald
Schüler um ihn sammelten, für die er einen
Mönchsorden, den Sangha, gründete.
Der Buddhismus kennt keinen Gott und auch kein Selbst.
Das Ego ist nur eine Last. (Siehe auch die
Illustration aus ‚beginning to see‘.)Die Lehre des
Buddha wird auch ‚yana‘ genannt, d.h. das Fahrzeug
oder Fähre. Dieses Bild der Fähre soll den Sinn und
die Bedeutung der Lehre angeben. ‚Das Buddhistische
Fahrzeug – das Boot der Unterweisung betreten –
heißt den Lebensstrom überqueren, heißt vom Ufer der
vernünftigen Erfahrung im Nichterleuchtet sein, vom
Ufer der geistigen Unwissenheit (avidiya), des
Begehrens (kama) und des Todes (Mara)
hinüberzukreuzen zur jenseitigen Küste
transzendenter Weisheit (vidiya), die die Befreiung
(moksha) von der allgemeinen Knechtschaft bedeutet‘.
(Heinrich Zimmer: Philosophie und Religion Indiens, Seite 424.)
Der Buddha gibt nur die Anweisung für die Fahrt;
wenn man am jenseitigen Ufer angekommen ist, wird
die Lehre bedeutungslos.
Im Buddhismus werden zwei Richtungen unterschieden:
Der Hinayana-Buddhismus, das Kleine Fahrzeug, und
der Mahayana-Buddhismus, das Große Fahrzeug.
Nach dem Tode Buddhas war es schon 380 v.Chr. bei
dem Konzil von Vaischali zu einer Spaltung zwischen
den buddhistischen Mönchen dieser beiden Gruppen
gekommen.
Die Hinayana-Richtung, die sich in Sri Lanka auch
Theravada-Buddhismus nennt, ging davon aus, daß die
von Buddha verkündete Lehre und Ordenssatzung
unverfälscht beibehalten werden müsse. Buddha hatte
sich ihrer Meinung nach nur an den Einzelnen
gewandt, und wichtig sei nur die eigene Erleuchtung.
Die Mahayana-Buddhisten dagegen führten das Konzept
des Boddhisattva ein.
Ein Boddhisattva ist ein Erleuchteter, der wieder
auf die Erde zurückkehrt, um anderen Lebewesen bei
ihrer Erleuchtung zu helfen. (Weitere Einzelheiten
zum Mahayana-Buddhismus siehe im Religionskapitel Nepal).
Die Erleuchtung selbst zu erlangen braucht viele
Leben. Selbst Buddha hatte Hunderte von Leben
gebraucht, um zum Buddha zu werden. Wiedergeboren
wird man seinem Karma entsprechend, d.h. daß jede
Tat im Leben eines Menschen seine Folgen hat. Ein
möglicher Versuch, kein neues Karma anzuhäufen,
besteht im Leben nach dem Achtfachen Pfad. Für
Menschen, die dieses Ziel ernst nehmen und schon im
jetzigen Leben daran arbeiten wollen, gründete
Buddha Mönchs- und Nonnenorden (den sangha). Ein
Mönch hat keinen weltlichen Besitz mehr, außer
seiner Kutte, einer Almosenschale und einem
Rasiermesser. Er lebt als Bettler und zieht von Haus
zu Haus. Die Mönche waren in ihrer Existenz ganz auf
die buddhistischen Laienanhänger angewiesen, die den
Mönchen Nahrung und Kleider gaben. Die Laienanhänger
konnten sich durch solches Handeln günstige
Voraussetzungen für die Erleuchtung im späteren
Leben schaffen, wenn sie gleichzeitig am Achtfachen
Pfad festhielten.
Trotz seiner geringen indischen Anhängerschaft sieht
man in Indien recht häufig Bilder Buddhas. Der
Hinduismus hat auch hier wieder seine große
Fähigkeit, Gegensätze zu vereinen, gezeigt, und
Buddha gilt den Hindus als Inkarnation ihres Gottes
Vishnu, dem höchste Verehrung zusteht. Buddha gilt
als neunte Inkarnation, nach ihm wird nur noch eine
Inkarnation Vishnus, der Kalkinavatar, erwartet.
(Quelle: http://destination-asien.de)
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· Die Hindus
In kurzen Zügen das Wesentliche des Hinduismus
anzudeuten, ist ein sehr gewagtes Unternehmen. Das
Folgende soll verstanden werden als ein subjektiv
gefärbter Versuch, der keinen Anspruch auf
Vollständigkeit hat. Außerdem kann das Wesentliche
nicht aus Büchern entnommen werden, es kann
teilweise erfahren werden durch die Teilnahme am
Leben, den Besuch eines Pujas (auch
Pooja/Gottesdienst); Gespräche mit Hindus, Swamis,
Sadhus, Teilnahme an einer Leichenverbrennung, Leben
in einem Ashram etc.. Schwierig ist der Hinduisus
auch deshalb zu erfassen, weil er keinen
Religionsstifter kennt. Er hat keine geschlossene
dogmatische Lehre.
Viele haben ihn bereits definiert, und er erneuert
sich ständig selbst, indem Menschen von dem
hinduistischen Gedankengut inspiriert werden oder in
den hinduistischen Schriften (siehe auch ‚klassische
Dichtung‘) Gedanken, Erklärungen und Erfahrungen
wiederfinden, die ihnen ermöglichen, eigene
Erlebnisse in Worte zu fassen. Zu diesen Menschen
gehören Ramakrishna, Vivekananda, Yogananda, Ramana
Maharshi, Muktananda, Ma Anandamayee, Sathya Sai
Baba und viele andere (siehe auch Ashrams und
spirituelle Lehrer). Sie und die durch sie
inspirierten Schüler haben das Mosaik der Erkenntnis
noch vielfältiger und vielfarbiger werden lassen,
aber alle haben betont, daß das Wesentliche immer
dasselbe ist und bleibt.
Die bekanntesten und wichtigsten Gottheiten sind:
Brahma
Brahma hat vier Köpfe, die seinen vollständigen
Überblick als Weltenschöpfer symbolisieren. Jedem
Gott ist ein Reittier zugeordnet. Brahmas Reittier
ist Hamsa, die Wildgans. Zu ihm gehört seine
Gefährtin Sarasvati, Göttin der Kunst und des
Wissens. Sie wird mit der Vina, einem
Saiteninstrument, dargestellt.
Vishnu
Vishnu ist der Welterhalter. Er steht entweder auf
einem Lotus (Zeichen der Reinheit) oder fliegt auf
dem Vogel Garuda oder liegt auf einer Schlange. In
seinen vier Händen hält er Diskus, Meermuschel,
Lotusblüte und Keule. Seine Gefährtin ist Lakshmi,
die Göttin der Schönheit, des Glücks und des
Reichtums. Vishnu inkarniert sich von Zeit zu Zeit,
um das Dharma (Gesetz) auf der Erde aufrecht zu
erhalten. Seine letzten Inkarnationen sind Rama,
Krishna und Buddha. Folgen soll noch die zehnte
Inkarnation, der Kalkinavatar. Ramas Taten und Leben
mit seiner Gefährtin Sita sind im Ramayana
niedergeschrieben.
Shiva
Shiva ist zugleich der Zerstörer und Erneuerer. Er
kann viele Formen annehmen. Manchmal erscheint er
als Asket mit einem Tigerfell bekleidet. Die meisten
der Sadhus beziehen sich auf ihn, manche tragen auch
den Shiva-Dreizack mit sich. Shiva wird nachgesagt,
daß er Ganja raucht. Deshalb trifft man in
Nordindien und Nepal besonders viele Sadhus mit
Shilloms. Shivas Reittier ist der Bulle Nandi. Seine
Gefährtin ist Parvati, die Mutter von Ganesha und
Skanda, dem Kriegsgott mit dem Pfau, und ferner eine
schöne, manchmal exzentrische Göttin. Sie hat
genauso wie Shiva den Doppelaspekt von Erhaltung und
Zerstörung. Parvati ist das Sinnbild der
lebensspendenden, lebenserhaltenden Mutter. Im
Shaktismus (siehe ‚Religion‘ im Nepal-Teil) ist sie
die Verkörperung der göttlichen Energie (shakti),
ohne die der in sich ruhende Gott Shiva seine
Funktion nicht erfüllen könnte. Verkörpert sie den
Aspekt der Zerstörung, wird sie Kali oder Durga
genannt. Kali ist schwarz und tanzt mit einer Kette
von Menschenschädeln um den Hals. Einer der
glühendsten Verehrer Kalis war Ramakrisha (1834 bis
1886), der in der Nähe von Kalkutta lebte und eine
große Zahl Anhänger um sich versammelte. Hätte man
ihm gegenüber behauptet, seine Mutter Kali wäre nur
schrecklich hätte er wohlwissend nur gelacht. Shiva
wird in der Form des Shivalingams, einer Darstellung
des Phallus, verehrt. Dieser Shivalingam steht immer
in der Yoni, dem Symbol des Weiblichen, beides
zusammen Sinnbild für die Vereinigung, aus der neues
Leben entsteht.
Krishna
Krishna, der blaue Hirtengott mit der Flöte, hat
seine Kindheit und Jugend bei den Hirten verbracht,
und viele Geschichten ranken um seine Spiele mit den
Gopis, den Milchmädchen. Die meisten Krishnabilder
zeigen ihn mit Radha, einer Gopi. Anhänger Krishnas
suchen die Erlösung ganz in der Hingabe zu Krishna
(Bhaktireligion). Krishna begegnet uns wieder in
einem Teil des Mahabharata, der Bhagavadgita (siehe
Klassische indische Dichtung‘). Hier ist er der
Wagenlenker Arjunas, der ihn lehrt, dem Dharma
entsprechend zu handeln und Gott zu vertrauen, ohne
nach Erfolg oder Mißerfolg zu fragen.
Ganesh
Ganesh, der Sohn von Shiva und Parvati, trägt einen
Elefantenkopf, weil Shiva ihm in einem Anfall von
Wut den Kopf abschlug und ihm deshalb vom
nächstbesten Lebewesen den Kopf aufsetzen mußte, um
ihn wieder zum Leben zu bringen. Das erstbeste,
gerade greifbare Lebewesen war ein Elefant. Das
Reittier Ganeshs ist eine Ratte. Die Ratte ist ein
Symbol für die Kraft, die selbst im kleinsten
Lebewesen steckt und die Fähigkeit in sich birgt,
selbst einen Elefanten zu tragen.
(Quelle: http://destination-asien.de)
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· Der Islam
Der Islam ist eine streng monotheistische Religion, die
von Mohammed gestiftet wurde. Mohammed wurde 570
n.Chr. geboren. Durch visionäre Erlebnisse fühlte er
sich zum Propheten des einzigen Gottes (Allah)
berufen. Er erkannte Moses und Jesus ebenfalls als
vorläufige Propheten an, jedoch Jesus nicht als Sohn
Gottes.
Es gibt nur Allah, und es ist eine Sünde, ihn durch
ein Bildnis darzustellen. Mohammed starb 632 in
Medina, in das er 622 mit seinen Anhängern aus
seiner Geburtsstadt Mekka geflohen war.
Bei seinem Tode war der Islam schon weit verbreitet,
und seine Nachfolger, die Kalifen, brachten den
Islam mit ‚Feuer und Schwert‘ im 11. und 12. Jh.
nach Indien. Nach dem Koran ist die islamische
Glaubensgemeinschaft zum Glaubenskrieg (Dschihad)
verpflichtet. ‚Ziel des Dschihad ist nicht die
Bekehrung der Ungläubigen, sondern die Ausdehnung
der Herrschaft der islamischen Staats- und
Gesellschaftsordnung, die von Andersgläubigen nur
die Unterwerfung fordert und dafür freie
Religionsausübung garantiert‘ (nach Meyers
Taschenlexikon). Deshalb hat der Islam auch nie
große Erfolge in Indien erzielt, nur Kastenlose und
Niedrigkastige traten zu ihm über. Gleichzeitig
erklärt diese Aussage das Hegemoniestreben der
islamischen Invasoren und ihrer Nachfolger in
Indien.
Um Anhänger des Islam zu sein, muß man als
Mindestvoraussetzung das Glaubensbekenntnis sprechen
können: ‚La-illaha-illa-Allah, Mohammed-ar-Rasul-Allah‘,
was nach Indries Shah bedeutet: ‚Nichts verehrt
außer der Gottheit, der Gepriesene, der Gesandte des
Verehrungswürdigen‘. Normalerweise wird es
folgendermaßen übersetzt: ‚Es gibt keinen Gott außer
Allah ,und Mohammed ist sein Prophet‘. Außerdem sind
bestimmte Regeln einzuhalten: fünfmal täglich gen
Mekka gewandt beten, Einhaltung des Ramadan
(Fastenmonat), den Armen Almosen geben, kein
Schweinefleisch essen, keinen Wein trinken, sich
nicht am Glücksspiel beteiligen. Polygamie ist
erlaubt, jedoch nur vier Frauen nach dem Koran. Die
Stellung der islamischen Frau ist nach unseren
Maßstäben wenig beneidenswert.
Es gibt zwei islamische Hauptrichtungen, die
sunnitische und die schiitische Glaubensgruppe. Die
meisten n Moslems sind Schiiten, die sich auf
Mohammeds Schwiegersohn Ali, der von einem Gegner
ermordet wurde, berufen. Sie nehmen an, daß nur ein
direkter Nachkomme oberster Imam (Oberhaupt der
Gemeinde) sein kann. Das Fest Moharram gilt dem
dritten Imam Husein, einem Sohn Alis, der auch
ermordet wurde.
Die Sunniten, denen 90 % aller Mohammedaner
angehören, erkennen dagegen auch die indirekten
Nachkommen als rechtmäßig an. Sie beziehen sich auf
die Sunna, ein Werk, in dem alles von Mohammed
Bekannte, seine Aussagen, Entscheidungen etc.,
niedergeschrieben ist.
Nach der Teilung Britisch-Indiens in Indien und
Pakistan wanderten viele Mohammedaner nach Pakistan
aus. Dabei traten alte Spannungen zwischen Sikhs und
Mohammedanern wieder deutlich hervor (siehe auch
Sikhs und Geschichte) und kosteten Tausenden das
Leben. In Indien leben heute etwa 100 Mio. Moslems.
Dem hinduistischen Denken ist der Islam sehr
wesensfremd, das Verzehren von Tieren, das Verbot
der Darstellung von Gott, Menschen und Tieren, die
Ablehnung der Wiedergeburt. Es gab Versuche,
Hinduismus und Islam zusammenzubringen, was zur
Sikhreligion durch Guru Nanak führte, deren Anhänger
jedoch von den Moslems verfolgt wurden. Verfolgt
wurden zuerst auch die Sufis, eine mystische
Bewegung, die innerhalb des Islam im 8. Jh.
entstand.
Der Sufi strebt ebenso wie der Yogi nach der
Vereinigung mit Gott. Er legt wenig Wert auf die
Erfüllung der religiösen Gesetzespflichten. Erst dem
Theologen Al Ghasali (11. Jh.) gelang es, der
offiziellen Theologie den Sufismus näherzubringen.
Für den Sufi ist die Essenz aller Religionen die
gleiche, wie auch für alle anderen großen Lehrer. In
Indien entstanden mehrere Sufi-Gemeinschaften, die
es auch heute noch gibt. Sufis werden in Indien als
wundertätige Heilige verehrt. Wer sich für den
Sufismus interessiert, sollte ‚Die Sufis‘ von
Indries Shah (Diederichs Gelbe Reihe) und ‚Ich ging
den Weg des Derwisch‘ (Diederich) lesen.
Bekannt sind bei uns vor allem die Sufi-Witze,
obwohl sie bei uns meist als Irrenwitze erzählt
werden. Sie handeln meist vom Mulla (Meister)
Nasrudin, eine Figur, die die Derwische erfanden,
um mit ihr Momentaufnahmen von Situationen zu geben,
in denen bestimmte Zustände des Bewußtseins deutlich
werden‘ (Indries Shah). Diese Geschichten sind
gleichzeitig auf vielen verschiedenen
Bedeutungsebenen begreifbar. Durch das ‚gewisse
Etwas‘, was in ihnen enthalten ist, sollen sie dem
angehenden Sufi bei seiner Selbstverwirklichung
weiterhelfen.
Hier ein Sufiwitz:
Jeden Tag ging Nasrudin mit seinem Esel über die
Grenze, die Lastkörbe hoch mit Stroh beladen. Da er
zugab, ein Schmuggler zu sein, durchsuchten ihn die
Grenzwachen immer wieder. Sie machten
Leibesvisitationen, siebten das Stroh durch,
tauchten es in Wasser und verbrannten es sogar von
Zeit zu Zeit. Nasrudin wurde unterdessen sichtlich
wohlhabender. – Schließlich setzte er sich zur Ruhe
und zog in ein anderes Land. Dort traf ihn Jahre
später einer der Zollbeamten. ‚Jetzt könnt Ihr es
mir ja verraten, Nasrudin‘, sagte er. ‚Was habt Ihr
damals bloß geschmuggelt, als wir Euch nie etwas
nachweisen konnten?‘ – ‚Esel‘, sagte Nasrudin.
Die Sufis haben ein eigenes Codesystem. So ist in
jedem Sufinamen, z.B. ‚Fariduddin Attar‘ oder ‚Al
Ghasali‘, eine Botschaft versteckt. Die Botschaft
wird entschlüsselt durch eine terminologische
Analyse. Die arabischen Wurzeln der Worte, meist nur
Buchstabenkombinationen aus zwei oder drei
Buchstaben, schließen viele Bedeutungsinhalte ein,
die das Wesen des Namens näher beschreiben. Ebenso
sind einzelnen Buchstaben bestimmte Zahlen
zugeordnet, wodurch bei der Aufschlüsselung von
Buchstaben in Zahlen und wieder in Buchstaben neue
Bedeutungsgehalte entstehen. Die Sufis arbeiten mit
Musik und Tanz (Derwischtanz). Der angehende Sufi
wird meist von einem Scheich (Lehrer) unterrichtet
und gehört einer Sufigemeinschaft an.
(Quelle: http://destination-asien.de)
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· Die Christen
Wahrscheinlich kam das Christentum mit dem Apostel
Thomas schon im 1. Jh. nach Indien, und etwa
gleichzeitig flüchteten christlich-orthodoxe Syrer
vor der Verfolgung hierher. Es war hier also früher
angelangt als bei uns nördlich der Alpen. Später
missionierten die Portugiesen und hatten Erfolg bei
den niedrigen Kasten oder den Kastenlosen.
Allerdings hat das Christentum nur an den
Küstenstreifen, in Goa und Kerala, wo es auch heute
noch verbreitet ist, größere Bedeutung in Indien.
Eigentlich logisch, da ein hinduistischer Fischer
noch nicht einmal seine eigenen Fische essen durfte.
Der Hinduismus hat das Christentum einfach
integriert, und auch viele Hindus betrachten Jesus
Christus als Inkarnation Vishnus. Hochburgen des
päpstlich-katholischen Christentums sind die ehemals
portugiesische Besitzung Goa sowie Stammesgebiete in
Mizoram und Manipur. Es gibt Katholiken,
Presbyterianer, Syrisch-Orthodoxe, Anglikaner,
Sieben-Tage-Adventisten, Methodisten, Baptisten
usw.. Christliche Ashrams finden sich in Kerala, wo
Thomas, welcher in Chennai getötet wurde auch die
ersten Kirchen gebaut haben soll. Angeblich liegen
die Gebeine Christi in Srinagar.
(Quelle u.a.: http://destination-asien.de)
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· Der Jainismus
Der Jainismus ist in Indien gleichzeitig mit dem
Buddhismus im 6.Jh. vor unserer Zeitrechnung
entstanden.
Er lehnt ebenso wie dieser das Kastensystem ab und
wendet sich an alle Menschen, gleich welcher Herkunft.
Sein Begründer Vardhama Mahavira erhielt von seinen
Anhängern, nachdem er die Erkenntnis erlangt hatte, den
Namen Jaina, ‚der Sieger‘ (daher Jainismus). Mahavira
sieht sich als der letzte der 24 Weltenlehrer
(Tirthankars), die immer wieder den Weg der Erlösung aufzeigen.
Die Jainas sind Vegetarier, halten sich sehr streng an
das Tötungsverbot, sind asketisch eingestellt und sehen
Meditation als ein sehr wichtiges Werkzeug an. Sie
glauben wie die meisten asiatischen Religionen an den
Kreislauf von Tod und Wiedergeburt und die Möglichkeit
der Erlösung davon.
Sie erkennen kein göttliches Wesen an.
Götter sind nur auf einen höheren Bewußtseinsstand
gelangte Lebewesen.
Viele Jains leben in Klöstern. einige tragen sogar
Mundbinden, um keine Insekten versehentlich zu
verschlucken, und kehren den Boden vor jedem Schritt.
Das Mönchtum gliedert sich in zwei Gruppen: in die
Digambaras, d.h. ‚die Luftgekleideten‘, da sie auf
jegliche Kleidung verzichten und sich nur in den
Klöstern aufhalten, und die Schwetambaras, d.h. ‚die
Weißgekleideten‘.
Die schönsten Jaintempel stehen in Mount Abu und
Palitana. ein Besuch im schön gelegenen Mount Abu ist
wärmstens zu empfehlen. In Indien leben 2,7 Mio. Jainas.
Sie sind im Gesellschaftsbereich äußerst erfolgreich und
haben viel Einfluß.
(Quelle: http://destination-asien.de)
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· Die Sikhs
Die Sikhs leben etwa zur Hälfte im nordwestlichen
Bundesstaat Punjab mit der Hauptstadt Amritsar,
deren ‚Goldener Tempel‘ auch religiöses Zentrum ist.
Hier wird das heilige Buch ‚Granth‘, in dem die
Lehren niedergeschrieben sind, aufbewahrt. Im Punjab
stellen die Sikhs mit 52% die Bevölkerungsmehrheit.
Sikhs sind an den prächtigen Turbanen und ihren
langen hochgebundenen Bärten zu erkennen. Sie waren
ursprünglich eine hinduistische Sekte, von Guru
Nanak (1469 – 1538) gegründet, die sich um eine
Verständigung von Hinduismus und Islam bemühte. Ihre
Verfolgung durch die Muslime bewegte ihren Guru
Govind Singh, den letzten der zehn Sikh-Gurus dazu,
die pazifistische Vereinigung in eine kämpferische
Organisation umzuwandeln. Alle Mitglieder tragen den
gemeinsamen Nachnamen ‚Singh‘, was ‚Löwe‘ bedeutet.
Für sie gilt ebenso wie für die Hindus die
Karmalehre und die Lehre vom Geburtenkreislauf. Das
hinduistische Kastensystem lehnen sie ab.
Ein trauriges Kapitel in ihrer Geschichte sind die
blutigen Auseinandersetzungen im Punjab zwischen
Sikhs und Moslems während der ersten Tage der
Unabhängigkeit Indiens und seiner Teilung in die
Indische Bundesrepublik und Pakistan 1948. Damit war
ja auch der Punjab geteilt worden. Diese Zeit ist
gut beschrieben in dem Buch ‚Freedom at Midnight‘
von Collins/Lapiere.
Ansonsten zeichnen sich die Sikhs durch
Gastfreundschaft, Nächstenliebe, Toleranz und
Dankbarkeit aus. Ihre Tempel kann jeder betreten,
und auch jeder kann dort Nahrung bekommen. Sie leben
nach strengen Vorschriften: sie rauchen nicht,
trinken keinen Alkohol, schneiden weder Kopf- noch
Barthaar. Sie haben viel Macht in der Gesellschaft,
bekleiden wichtige Ämter in Verwaltung und Militär
und sind oft erfolgreiche Geschäftsleute. Ihr
Interesse gilt vor allem technischen Berufen. Ihren
Frauen gewähren sehr viel mehr gesellschaftliche
Freiheit als die anderen indischen Religionen.
Nach den Unruhen in den Jahren 1984 und 1985
herrscht derzeit relative Ruhe im Punjab, wenngleich
radikale Sikhs weiterhin die Stimmung anzuheizen
versuchen. Es scheint ein Polarisierungsprozeß im
Gange zu sein. Siehe auch unter ‚Geschichte & Staat‘
den Exkurs über die Unruhen 1984. Seit Anfang 1989
ist der Punjab wieder für Touristen geöffnet. Es
bleibt zu hoffen, daß diese positive Entwicklung
weitergeht.
Empfehlenswert ist das Buch von Sarah Lloyd `Eine
indische Liebe‘ erschienen bei rororo in der Reihe
‚Neue Frau‘. Es schildert die Liebe zwischen einer
Europäerin und einem Sikh.
(Quelle: http://destination-asien.de)
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· Die Parsen
Die Parsen kamen ursprünglich aus Persien, woher sich
ihr Name ableitet. Um ihrer Verfolgung durch die Muslime
zu entkommen, flohen sie nach Indien. Der Begründer
ihrer Lehre ist Zarathustra, wonach die Religion auch
Zoroastrismus genannt wird. Ãœber das Leben Zarathustras
ist wenig bekannt. Er soll 600 v.Chr. im heutigen
Afghanistan geboren sein, einer adeligen Familie
entstammen und eine Ausbildung als Priester erhalten
haben.
Er verkündete die Existenz eines einzigen,
allmächtigen, unsichtbaren guten Gottes. Er nennt ihn
Ahura Masda, den Gott des Lichtes, der durch die Flammen
symbolisiert wird. In den Parsentempeln brennt deshalb
auch immer ein Feuer. Dieser positiven Kraft steht aber
eine negative Kraft, der böse Geist Angra Manju,
gegenüber, und es herrscht ein dauernder Konflikt
zwischen beiden. Der Mensch wird dazu aufgefordert, sich
für eine Seite zu entscheiden; er kann zum Sieg des
Guten beitragen, indem er gut handelt, denkt und redet.
Die Lehre ist in der heiligen Schrift, im Awesta,
niedergelegt, wobei allerdings nur bestimmte Texte, die
Gathas, direkt auf Zarathustra zurückgehen sollen. Mit
der Zeit ist zu der ursprünglichen Lehre noch die
Erwartung eines Erretters hinzugetreten, der zum
Jüngsten Gericht erscheinen soll. Das Erscheinen
Sauschjants wird 3.000 Jahre nach Zarathustra erwartet.
Die vier Elemente (Feuer, Wasser, Erde und Luft) sind
den Parsen heilig und dürfen nicht verunreinigt werden.
Die Toten werden deshalb auf Roste in die Türme des
Schweigens gelegt und von den Vögeln verzehrt. Am
bekanntesten sind die Türme des Schweigens in Bombay.
Dort lebt auch die größte Parsengemeinde Indiens (ca. 80.000).
Die Parsen zählen wie die Sikhs zu den
wohlhabenden Indern, besitzen überdurchschnittliche
Macht im Wirtschaftsleben und sind bekannt für ihre
sozialen Aktivitäten. Ihre Zahl ist rückläufig, da
Parsen nur untereinander heiraten dürfen. Kinder aus
Mischehen gelten nicht als Parsen.
(Quelle: http://destination-asien.de)
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· Der Ashram
Für den wahrhaft gläubigen Hindu gehört es zu seinem
Leben, einige Zeit davon in einem Ashram zu
verbringen. Der Ashram gibt ihm die Gelegenheit,
sich ins spirituelle Leben zu vertiefen, zu
meditieren, Yoga zu üben und Darshan (Begegnung) mit
einem spirituellen Meister zu haben. Dabei ist es
unerheblich, ob dieser Lehrer noch lebt oder seinen
Körper bereits verlassen hat, wenn eine Beziehung zu
ihm besteht. Westler tun sich meistens schwer, sich
etwas unter einem Guru, einem spirituellen Lehrer,
vorzustellen, da diese Begriffe bei uns mit viel
Negativem behaftet sind, teils aus Unkenntnis, teils
aus schlechten Erfahrungen mit den Import-Gurus.
Chögyam Trungpa schlägt deshalb den Begriff
’spiritueller Freund‘ vor, was eine ganz andere
Beziehung ausdrückt, eine Beziehung, bei der es um
eine bewußtseinsmäßige Weiterentwicklung geht. Ein
spiritueller Freund kann eine Person sein, die als
Spiegel dein Selbst reflektiert und dich alle deine
Spiele und Unwahrheiten erkennen läßt. Ein
wirklicher Guru schafft keine Abhängigkeit, da er
kein selbstsüchtiges Interesse hegt, sondern hilft
auf dem Weg zum eigenen inneren Guru. In den meisten
Ashrams können auch Westler eine Zeitlang leben,
wenn sie bereit sind, sich an die strikten Regeln zu
halten, die dort meist herrschen. Solange nicht
wirkliches Interesse vorhanden ist, ist jeder Besuch
in einem Ashram zwecklos, reine Zeitverschwendung
und eine Belästigung für die anderen Menschen im
Ashram.
Das Ganze ist keine Sightseeing-Angelegenheit. Der
spirituelle Weg führt zu mehr Bewußtsein und
Selbstverantwortung, deshalb ist blindes
Hinterherlaufen und unreflektiertes Mitmachen einer
spirituellen Richtung völlig unangebracht und auch
äußerst gefährlich für die eigene Entwicklung. Ihr
könnt die Verantwortung für euch selbst nicht an
einen Guru abgeben mit der Haltung: ‚er wird’s schon
machen‘. Er macht gar nichts. Er ist wie ein
Katalysator, der nur die Reaktionen in euch
beschleunigen kann, die schon da sind. Und so wie
ihr euch einen guten, kompetenten Arzt aussucht,
solltet ihr auch euren Guru mit Verstand und Umsicht
auswählen. Deshalb: ‚Glaube nichts, nur weil es dir
jemand gesagt hat oder weil es so überliefert ist,
oder weil du es dir so vorstellst. Glaube nichts,
was dir dein Lehrer sagt, nur aus Respekt für den
Lehrer. Aber von welchem Weg auch immer du nach
sorgfältiger Prüfung erkennst, daß er zum Guten und
zum Glück aller Geschöpfe führt, diesem Pfad folge,
wie der Mond dem Pfad der Sterne.‘ (aus: ‚Beginning
to See‘, Anleitung zur Meditation, mandala Verlag).
Rishikesh: Im Westen bekannt durch die Beatles, die
hier ihren Guru, Maharishi Mahesh Yogi, besuchten.
Im Ortsteil Muni-ki-Reti findet sich eine riesige
Ansammlung von Ashrams, wovon die meisten nur von
indischen Pilgern besucht werden. Viele sind nach
indischem Geschmack wunderschön ausgestaltet, und
ein Besuch lohnt sich. Ich selbst kenne nur zwei
Ashrams, die Hathayoga-Kurse für Westler anbieten:
der Yoga Niketan Ashram an der gleichen Straße wie
der Shivananda Ashram. Wer im Shivananda Ashram
Gästehaus wohnen will, muß sich vier Wochen vorher
anmelden: Divine Light Society, Shivananda Ashram,
Muni-ki-Reti, P.O. Shiva Nanda Nagar, Rishikesh, T
40. Den Yoga-Kurs mit kurzer Meditation morgens und
abends kann jeder besuchen, falls er stattfindet.
Außerdem gibt es eine sehr gute Bibliothek.
Wer eine Deutsche kennenlernen will, die seit 23
Jahren als Sadhu-Frau in einer Höhle wohnt, sollte
nach Umashankaranada fragen. Swami Brahmananda im
Swiss Cottage kann euch bestimmt sagen, wo sie sich
aufhält.
Uttar Pradesh: Babaji Herakham Baba, Herakhan Vishwa
Mahadham, via Kathgodam, District Nainital, Uttar
Pradesh, Pin Code 263126. Kontaktadresse in
Deutschland: Bhole Baba Ashram, Kaltestück 11, 5227
Windeck-Rieferath.
McLeod Ganj: Hier leben der Dalai Lama und sehr
viele Tibeter. Wer sich mit dem Mahayana- und
Vajrayana-Buddhismus beschäftigen will, ist hier an
der besten Adresse. Die Tibetan Library verfügt über
eine sehr gute und große Auswahl an Büchern und
steht jedem offen. Hier sind immer die
Meditationskurse und tibetischen Sprachkurse
angeschlagen. Außerdem gibt es noch das Tushita
Meditationszentrum oberhalb von Rishibawan und ein
hinduistisches Meditationszentrum außerhalb.
Calcutta: Ramakrishna Mission; Ramakrishna hat in
der Nähe von Calcutta gelebt. Die Ramakrishna
Mission findet ihr in Madras und anderen großen
Städten. Hier bekommt ihr Informationen und Bücher
über Vivekananda, der die Ramakrishna Mission
organisierte. Adresse: Gol Park, T 463431. Im Süden
der Stadt.
Puri, Orissa: Karar Ashram, Swargadwar, Puri. Hier
lebt Swami Hariharananda Giri, ein direkter Schüler
von Sri Yukteswar und Paramahansa Yogananda. Der
Ashram wurde 1903 von Sri Yukteswar Giri gegründet.
Ihr könnt hier Kriya Yoga Meditation studieren.
Delhi: Sufi Centre, Hayat Bowman, 6 Biberl Road,
B-Block, Jangpur Extension, New Delhi 14. Keine
eigene Erfahrung. Der zugehörige Guru ist Pir
Vilayat Inayat Khan, soll aber nicht da leben.
Bombay: Mehr über die Parsen soll man beim Priester
des Zoarastrian Tempel (Petit Fasali Alash-Kadeh),
44 New Marine Lines, Bombay, erfahren können. Von
der Churchgate Station gelangt man zu Fuß zum Tempel.
Ganeshpuri: Mit dem Bus von Bombay aus (siehe dort)
gelangt man zum Ashram von Swami Muktananda. Dies
ist einer der schönsten Ashrams in Indien, man fühlt
sich wie in einem kleinen Maharajapalast. Leider
könnt ihr nicht mehr mit Swami Muktananda sprechen,
da er 1984 seinen Körper verlassen hat.
Gondia, Maharashtra: Yogashakti Ashram, Sivananda
International Public School. Guru des Ashram ist Ma
Yogashakti, kurz Mataji genannt, die Tochter eines
sehr bekannten Yogis aus Benares, Swami Vidyaananda.
Es werden verschiedene Yogaarten gelehrt.
Vrindaban: 10 km von Mathura zwischen Delhi und Agra
gelegen. Hier soll Krishna gelebt haben. Im
Juli-August findet ein großes Fest zu seinem
Geburtstag statt.
Poona: Hier ist der berühmte Bhagwan-Ashram, der auf
der ganzen Welt Schlagzeilen machte. Bhagwan, den
seine Anhänger zuletzt OSHO nannten, hat im Januar
1990 seinen Körper verlassen.
Igatpuri: Ein Meditationszentrum für Vipassana
Meditation. Der Leiter ist S.N. Goenka. Es finden
zehntägige Kurse statt. Die Vipassana Meditation
wurde von Buddha wiederentdeckt und gelehrt. Das
Zentrum ist jedoch nicht an eine bestimmte Religion
gebunden. Vipassana International Academy,
Dhammagiri, Igatpuri 422 403, Dist. Nasik,
Maharashtra, India.
Wer sich schon vorher mit Vipassana Meditation
beschäftigen möchte, dem sei das Buch Beginning to
see – Anleitung zur Meditation empfohlen. Es kostet
14,80 DM und ist direkt bei mir zu bestellen oder
über den Buchhandel zu beziehen. Mein erster
Meditationskurs endete mit der Ãœbersetzung dieses
humorvollen Buches.
Shirdi: Hier hat Shirdi Sai Baba gelehrt. Er gilt
als frühere Inkarnation von Sathya Sai Baba. Shirdi
liegt zwischen Bombay und Aurangabad. Das Tourist
Office in Bombay bietet eine Bustour nach Shirdi an.
Ein Besuch in Shirdi kann mit Aurangabad und
Besichtigung der Höhlen von Ellora verbunden werden.
Bangalore:
– Brindavan ist der Name des Sai Baba Ashrams in
Bangalore. In der heißen Sommerzeit lebt er die
meiste Zeit hier und nicht in Puttaparthi.
– Sehr empfohlen wird Mr. Janakiraman, Atma Jyoti,
Sarasya, 297, 10th Main Road, Jayanagar, Bangalore,
T 605 972. Herr Janakiraman soll ein sehr
humorvoller Mann Mitte 60 sein, der früher Ingenieur
für Raumfahrt war und sich dann dem Heilen zuwandte.
Seine Heilmethode schließt Yogaatmung und
Yogaübungen sowie Töne ein, die bestimmte
Schwingungen erzeugen. Man kann bei ihm lernen, und
er bietet auch einen dreimonatigen Yogakurs an.
Puttaparthi: Vier Stunden nördlich von Bangalore
liegt Prasanthi Nilayam, der Ashram von Sai Baba.
Der Ashram steht jedem offen. Der Schwerpunkt liegt
auf dem Darshan mit Sai Baba und dem Singen.
Meditieren kann jeder allein für sich in seinem
Zimmer. Genauere Beschreibung siehe unter
Puttaparthi/Andhra Pradesh.
Madras:
– Theosophical Society (siehe auch unter Madras).
Wer hier wohnen will, muß sich vorher anmelden, auch
werden fast nur Mitglieder aufgenommen.
– Kalakshetra, Besant Cultural Centre,
Thiruvanmiyur, Madras. Es herrscht eine sehr
spirituelle Atmosphäre, und es ist Ausländern
möglich, hier indischen Tanz und indische Musik zu
studieren (siehe hierzu auch indischer Tanz).
– Sri Satchidananda Yogi, Sri Madras Yogaashram
(Institute für Yoga), 38, Godown Street, First
Floor, Madras 1, in der Nähe des YMCA Building.
Guru: Swami Satchidananda Yogi.
– Sri Ramakrishna Math and Mission, 11 Ramakrishna
Math Road, Mylapore, Madras 4.
Bukkapatnam: Im Nachbarort von Puttaparthi lebt
Swami Nagananda. Er ist Mitte 30, unterhält eine
kleine Vorschule und gibt Meditationsunterricht. Er
ist gerade dabei, Räumlichkeiten für die
Meditierenden auszubauen.
Pondicherry: Sri Aurobindo Ashram. Der Ashram
unterhält mehrere Guesthouses in der Stadt, in denen
jeder wohnen kann. Dort bekommt man auch
Essensmarken, um gut und billig im Ashram zu essen.
Der Ashram und das Stadtprojekt Auroville haben kaum
noch was Gemeinsames. Auch in Auroville gibt es
Guesthouses, in denen man wohnen kann. (Näheres
siehe Pondicherry und Auroville.)
Mangalore: In der Nähe von Mangalore bei Kahnangad,
Cannanore District, befindet sich der Ashram von
Mother Krishnabai. Die Atmosphäre soll sehr schön
sein. Von Kanhangad müßt ihr noch mit dem Taxi nach
Maunngal fahren. Tiruvannamalai: Ashram von Sri
Ramana Maharshi. Der Platz und der Berg Arunachala
strahlt eine große Stille aus. Der Einfluß von
Ramana Maharshi ist noch überall spürbar. Wer hier
einige Zeit leben will, sollte sich vorher
schriftlich anmelden. Hier die Adressen von drei
christlichen Ashrams:
– Ashram von Reverend K.K. Chandy, Manganam, P.O.
Kottayam 686018, Kerala. Nur für vorangemeldete
christliche Gruppen.
– Saccidananda Ashram, Shantivanam, Thannirpalli,
P.o. Kulithalai 639107, Distict Tiruchirapalli Bede
Griffith, der Leiter des Ashrams ist Benediktiner.
Er ist schon über 80 Jahre alt und bekannt durch
sein Buch Rückkehr zur Mitte. Hier wird die Einheit
von Christentum und Hinduismus gelebt.
– Kurisimala Ashram, Vagamon, P.O. Kottayam
District, Kerala. Der Leiter ist Francis Acharya,
ein belgischer Priester.
Quilon: Mata Amritanandamayi, Kuzhithura, P.O. via
Anthinand, Quilon District, Kerala 690547. Die ca.
40-jährige Inderin unterhält hier einen Ashram den
jeder besuchen kann. Anfahrt: mit dem Bus bis
Ochera, Zug bis Kayamkulam, von dort mit Scooter
oder Bus nach Vallikavu und mit einem Boot die
Backwaters überqueren zum Ashram.
Trivandrum: Ashram von Vishnudevananda.
(Quelle: http://destination-asien.de)